First Lego League: Mit zwei Pokalen kehrten die APG-Schüler zurück 

Mit Erfolgen bei der FLL-World-Class-Season krönen APG-Schüler ihre Lego-League-Saison – Setzt man in Spanien noch einen drauf?

Von Ursula Brinkmann

Neckarelz. Als ihnen im Hotel in St. Louis mal ein bisschen langweilig wurde, haben sie dem Lego-Roboter einfach noch eine Aufgabe verpasst und ihn die Deutschland-Hymne quäken lassen. Alles mit „Bordmitteln“, also Noten aus dem Internet. Obenauf drehte sich die schwarz-rot-goldene Fahne, natürlich aus Legosteinen gebaut. Eigentlich aber sind Jonas Drotleff, Julius und Max Eyermann, Gerrit Koepke, Florian Kühner, Jan-Philip Marnet und Luca Söhner – die „sAPG Tigers“ – in die Vereinigten Staaten geflogen, um noch weitaus raffiniertere Lego-Werke an den Start gehen zu lassen, in der First Lego League (FLL) World Class Season 2014. Als einziges Team kehrten sie mit zwei Pokalen an die Elz zurück: So sicherte man sich in den USA einen ersten Platz für Robotdesign und einen zweiten Platz für Robotgame.

„Das war das Höchste“, sagt Gerrit Koepke, auch wenn die Jungs noch heute vom Ausblick auf dem „Gateway Arch“ schwärmen, dem 192 Meter hohen Wahrzeichen der Stadt im Bundesstaat Missouri.

Ostersonntag hat die lange (und rund 15.000 Euro teure) Reise an den Mississippi begonnen. Mit den Schülern vom Auguste-Pattberg-Gymnasium (APG) unterwegs waren ihr Physik-Lehrer und AG-Leiter Eberhard Platzer, Mutter und Sponsor-SAP-Bindeglied Iris Hartung-Koepke, Vater und Sponsor-Nölken-Bindeglied Marnet sowie Junior-Coach Tim Söhner.

Die eigentlichen Aufgaben aber, die mussten die sieben Jungen der Klassen 8 bis 10 allein meistern. Dabei ist das Bauen, Programmieren und Vorführen von Lego-Robotern nur ein Part. Mit ihrer Idee eines durch Wasserdruck erzeugten Hochwasserschutzes punkteten die jungen Tüftler auch ohne bunte Legoklötzchen. Darüber hinaus galt es, alles gut zu präsentieren – in Englisch.

In den USA mussten sich die sieben „Tigers“ mit 80 Teams aus 36 Ländern messen. „Es gab sogar ein Mädchen-Team“, erinnert sich Jan-Philip, „aus Saudi-Arabien!“ In der FLL-Saison 2013/14 hatten die sAPG-Tigers bereits bei drei Wettbewerben abgeräumt, zunächst auf nationaler, dann auf europäischer Ebene. Nach dem World Festival in St. Louis machen sie aber noch nicht Schluss; Ende Mai wollen sie ihre Kreativität und ihr Können in Pamplona in Spanien noch einmal unter Beweis stellen, ein letztes Mal zum Wettbewerbsthema „Naturgewalten“.

In der zu Ende gehenden Saison maßen sich insgesamt 811 Mannschaften mit menschlicher wie technischer Hard- und Software. Aus der APG-Arbeitsgruppe sind noch zwei weitere Teams – eines davon nur aus Mädchen bestehend – hervorgegangen, aber keines hat es so weit gebracht wie die „Tiger“.

Eberhard Platzer führt den Erfolg auf das gute Zusammenspiel, das Ausschöpfen der jeweiligen Fähigkeiten zurück. Er selbst sei daran kaum beteiligt. „Das ist eine Teamleistung, in der jeder seine Stärken einbringt.“ Jonas, Luca und Max beispielsweise haben die beim Programmieren, Gerrit, Florian und Jan-Philip präsentieren gern, Julius ist (mit Luca und Max) der Konstrukteur. Diese Teamleistung zählt in den Augen der Juroren ebenso wie das Bewältigen der gestellten Aufgaben. Doch auch Kreativität und Improvisationstalent waren bei den Neckarelzern gefragt, denn ganz unverhofft war die Bande der so genannten „pit area“ (Handlungsfeld) niedriger als im heimischen AG-Raum. „Unsere Idee für den Hindernislauf des Roboters jedoch“, erläutert Jonas Drotleff, „basiert auf der Bande.“ Mit zwei, drei Stunden Sondereinsatz war die Sache behoben …

Zwei, drei Stunden pro Woche, immer freitags ab 13 Uhr, treffen sich die „Legionisten“ im AG-Raum. Bald soll der Umzug in einen größeren Raum erfolgen, der nicht zuletzt dem Erfolg der Schüler geschuldet ist. Mit zwei, drei Stunden aber ist es in Wettkampfzeiten nicht getan. „Dann gehen alle Samstage drauf“, sagt Iris Hartung-Koepke, auch einige von ihr. Julius hat längst aufgehört, die Stunden zu zählen. Auch wenn mit der erfolgreichen Teilnahme in den USA eine „Utopie“ (Manuela Eicher-Marnet) Realität geworden ist, „der Ehrgeiz bleibt“, sagt Neuntklässler Florian.

Nach den Sommerferien kann dieser Ehrgeiz erneut bedient werden, in einer neuen FLL-Saison mit neuen Aufgaben. Dann soll’s ums „Lernen“ als Wettbewerbsthema gehen. Aber Lernen tun die Tigers hier ja sowieso …

Rhein Neckar Zeitung 13.05.2014

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